Der Dünnwalder Wald ist ein Freiraumkomplex zwischen Köln-Dünnwald, Leverkusen-Schlebusch und Bergisch Gladbach. Aufgrund der Nutzungsgeschichte des 20. Jahrhunderts besteht das ehemalige Heidegebiet heute aus sehr unterschiedlichen Landschaftsbestandteilen, zu denen die Naturschutzgebiete "Mutzbach", "Diepeschrather Wald", "Nittum-Hoppersheider Bruch", "Am Hornpottweg" sowie "Ehemalige Kiesgrube am Südring" zählen. Über die Dhünnaue ist er mit nördlichen Heideterrassengebieten und angrenzenden Naturräumen vernetzt. Außerdem besteht ein direkter Biotopverbund mit Dünenstandorten der älteren Niederterrasse (Embergdüne, Am grünen Kuhweg, Von-Diergardt-See).
Naturnahe Abschnitte des Mutzbachs im gleichnamigen Naturschutzgebiet weisen eine große Geophyten-Vielfalt mit Wald-Goldstern und Gelbem Windröschen auf, sowie alte Buchenbestände, die Grauspecht und Hohltaube einen Lebensraum bieten. Eine wechselfeuchte Wiese am Höhenfelder See beherbergt noch ein Seggenried mit Fuchs-Segge und Zungen-Hahnenfuss. Erlenbruchwälder mit Sumpfveilchen und Königsfarn sind im NSG "Nittum-Hoppersheide" und im NSG "Diepeschrather Wald" als Relikte erhalten. Das NSG "Am Hornpottweg" besteht vor allem aus einer ehemaligen Kiesgrube mit Teichen, Röhrichten und Magerweiden, in welchem noch Neuntöter und Wasserralle vorkommen. Heidebiotope, unter anderem mit Hundsveilchen und Rauer Nelke, sind nur noch punktuell und außerhalb der Naturschutzgebiete vorhanden.
Nördlich des NSG "Am Hornpottweg" liegt die sogenannte Bullenwiese. Früher wurden auf dieser großen Weidefläche mit Sekundär-Sanddüne die Rinder aus dem Bergischen Land gesammelt und dann zum Schlachthof nach Köln gebracht. Später wurde diese ebene Fläche dauerhaft mit Rindern beweidet und war Rastgebiet für durchziehende Vögel, wie Steinschmätzer und Braunkehlchen. Heute ist der größte Teil der ehemaligen Bullenwiese bebaut und die übrige Fläche nur noch 4,5 Hektar groß. Sie enthält eine Binnendüne und wird noch extensiv mit Rindern beweidet. Der frühere hohe Nährstoffeintrag durch Dünger und Straßenverkehr hat auf dem Sandmagerrasen zu einem hohen Bestand von Kleinem Sauerampfer geführt, auf dem der Kleine Feuerfalter vorkommt.
Die ehemalige Sand- und Kiesgrube und heutiges NSG "Am Südring" liegt auf dem Gelände der Dynamit Nobel AG und ist komplett eingezäunt. Sie wurde als NSG festgesetzt, um Tümpel und offene, sonnenexponierte Stellen zu erhalten und zu fördern. Inzwischen ist sie jedoch völlig bewaldet. Die hohen Wasserstandsschwankungen lassen Bäume absterben und der Röhrichtsaum kann sich nur schwach ausbilden.
Auch der Sonnecksee ist eine alte Sand- und Kiesgrube. Die Wiederverfüllung konnte zum größten Teil verhindert werden. Die Kombination aus Stillgewässern und Rohbodenstandorten machten seinen großen Wert aus. Auch dieses Gebiet ist inzwischen jedoch bewaldet. Nur noch wenige Bereiche werden durch Landschaftspflege offen gehalten, weshalb dort noch Zauneidechsen anzutreffen sind, die ursprünglich vorhandene Kreuzkröte gibt es hier jedoch nicht mehr.
Weitere Informationen zum Dünnwalder Wald erhalten Sie bei beim Bündnis Heideterrasse e.V.