Die Zauneidechse (Lacerta agilis) bewohnt als typische Art halboffener Landschaften oftmals auch trockene Heidelandschaften und Sandmagerrasen. Optimale Zauneidechsenlebensräume zeichnen sich durch einen hohen Strukturreichtum und Grenzlinienanteil aus: Ideal sind, kleinräumig wechselnd, pflanzenfreie Stellen und unterschiedliche Altersstadien der Besenheide sowie Gebüsche und Säume.
Zauneidechsen sind wie alle Reptilien wechselwarme Tiere, das heißt sie können keine konstante Körpertemperatur aufrechterhalten, sondern sind von der Umgebungstemperatur abhängig. Sie sind somit in Mitteleuropa etwa von Ende März bis Anfang Oktober aktiv. Von Oktober bis März überwintern sie in unterirdischen Hohlräumen, wie Wurzellöchern oder Nagetierbauten. Im Frühjahr erwachen zunächst die Zauneidechsenmännchen, die nach der Häutung ihr "grünes Hochzeitskleid" zeigen und sich dann mit den etwas später erwachenden Weibchen paaren. Die Weibchen legen im Frühsommer 7 bis 12 Eier als Erdgelege in sandige Bodenbereiche ab. Ab Anfang August schlüpfen dann die Jungtiere, Schlüpflinge genannt. Die Jungtiere sind in der Regel etwas länger als die erwachsenen Individuen aktiv, denn sie müssen noch viel Nahrung aufnehmen, um für die Überwinterung einen ausreichenden Fettvorrat aufzubauen. Das hierfür nötige Körperfett wird von Eidechsen überwiegend in ihrem Schwanz eingelagert.
Kopfstarke Zauneidechsenpopulationen existieren heute noch im Lohmarer- und Dünnwalder Wald, im Königsforst sowie in der Wahner-, Schluchter-, Dellbrücker- und Hildener Heide. In der Ohligser Heide, wo die Zauneidechse seit den 1940er Jahren ausgestorben war, wurde im Jahr 2014 ein Wiederansiedlungsprojekt durchgeführt. Die Zauneidechse gilt in Nordrhein-Westfalen laut Roter Liste der gefährdeten Reptilienarten als "stark gefährdet".