Die Glockenheide (Erica tetralix) ist auch als Sumpfheide, Torfheide oder im Bergischen als Suerheid bekannt. Der immergrüne Zwergstrauch wird bis zu 50 Zentimeter hoch. Von Juni bis September blüht die Glockenheide in zartem rosa. Für die Hauptbestäubung sind die sogenannten "Gewitterwürmchen", etwa ein Millimeter große Insekten aus der Gruppe der Fransenflügler, verantwortlich. Als Larven wie auch als erwachsene Tiere, leben sie im Inneren der Blüte von deren Nektar. Nach der Öffnung der Blüte fliegen die Weibchen auf der Suche nach paarungsbereiten Männchen, zwischen zahlreichen Pflanzen hin und her und bestäuben diese dadurch. Darüber hinaus tragen Honigbienen und Erdhummeln zur Bestäubung bei. Nach der Bestäubung bleibt die Blüte noch bis weit in den Oktober hinein erhalten. Aus der Entfernung wirkt die Pflanze dadurch, als würde sie immer noch blühen. Die Früchte werden durch den Wind verbreitet.
Zu den bevorzugten Standorten der Glockenheide zählen feuchte bis wechselfeuchte, saure, nährstoffarme, sandig-anmoorige bis torfige Böden in Mooren, Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen. Auch Feuchtheiden sowie Ufer von Heideweihern und Heidemooren werden von ihr besiedelt. Die größte Gefährdung für die Glockenheide stellen Entwässerung und Wiederbewaldung beziehungsweise Aufforstung dar. Von entwässerten Standorten wird die Glockenheide häufig durch das trockenheitsverträgliche Pfeifengras verdrängt. Biotoppflegemaßnahmen wie Wiedervernässung und Entbuschung können zur Wiederausbreitung der Pflanze beitragen, welche aktuell beinahe ausschließlich in Naturschutzgebieten größere Bestände bildet und als gefährdet in der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen Nordrhein-Westfalens geführt wird.
Auf der Bergischen Heideterrasse ist sie im Lohmarer Wald, der Wahner Heide, dem Königsforst, dem Thielenbruch, dem Further Moor, der Ohligser Heide und der Hildener Heide zu finden.