Der Königsfarn (Osmunda regalis) gehört zu der kleinen Familie der Rispenfarne, die mit nur fünfzehn Arten weltweit und dem Königsfarn als einziger Art in Europa vertreten ist. In Deutschland ist er vor allem westlich des Rheins und in der Norddeutschen Tiefebene anzutreffen, wo wintermildes atlantisches Klima vorherrscht, im Osten Deutschlands ist er hingegen selten.
Die ausgesprochen stattliche Pflanze - die Farnstöcke werden bis zu 180 Zentimeter groß - stellt in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit dar: Die unfruchtbaren Wedel sind im Umriß breit eiförmig, mit langem Blattstiel und doppelt gefiedert. Die einzelnen Fiederchen sind ganzrandig und bis zu fünf Zentimeter lang. Die Sporenträger, Sporangien genannt, sitzen rispenartig angeordnet an der Spitze einiger Wedel, die steif aufrecht aus der Mitte der Pflanze entspringen. Im Herbst ist der Königsfarn leicht zu entdecken, da er sich dann leuchtend gelb verfärbt und weithin sichtbar ist.
Der Königsfarn ist eine Reliktpflanze aus dem Karbon, das heißt er existiert bereits seit etwa 345 Millionen Jahren. Er gedeiht in Bruchwäldern und Waldquellmooren, auf frischen bis feuchten, kalkarmen, sauren Sand- und Lehmböden.
Die Pflanze ist zwar sehr langlebig, einzelne Exemplare können über 50 Jahre alt werden, doch verjüngt sie sich offensichtlich nur an feuchten oder gar nassen Standorten. Die Bestände sind daher vielerorts überaltert und durch Entwässerungsmaßnahmen weiterhin abnehmend. Dies führt dazu, dass der Königsfarn in Nordrhein-Westfalen auf der Roten Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen steht.
Vorkommen von Königsfarn existieren auf der Bergischen Heideterrasse beispielsweise im Lohmarer Wald, in der Wahner Heide, der Schluchter Heide, dem Dünnwalder Wald, der Krüderheide, der Ohligser Heide und der Hildener Heide.