Die Große Moosjungfer (Leucorhinia pectoralis) ist eine für Moore typische Großlibellenart. Sie bevorzugt zur Vermehrung mäßig nährstoffreiche Moorgewässer, wie Torfstiche, Heideweiher und Moorgräben. Diese Gewässer sollten besonnt und weitgehend frei von Wasserpflanzen sein und sich durch lückenhaften Pflanzenbewuchs in den Randbereichen, zum Beispiel von Schnabelseggen- oder Wollgrasbüscheln, auszeichnen.
Die Flugzeit der Großen Moosjungfer erstreckt sich von Anfang Mai bis Mitte Juli. Nach der Paarung werden die Eier im Flachwasser abgelegt. Aus ihnen entwickeln sich die Larven, die ein bis drei Jahre im Gewässer leben und sich dort räuberisch von Wasserinsekten, Wirbellosen und Amphibienlarven ernähren. Zum Schlupfzeitpunkt im Frühsommer kriechen die Larven nachts aus dem Wasser und häuten sich anschließend zur erwachsenen Libelle. Die frisch geschlüpfte Libelle muss noch in der Morgensonne trocknen und ist anschließend voll flugfähig. Zurück bleibt eine Larvenhaut, die Exuvie, an einer der Pflanzen im Randbereich des Gewässers.
Die Große Moosjungfer ist im Bereich der Bergischen Heideterrasse selten. Alle paar Jahre kommt es zu Einflügen aus Norddeutschland und Ostdeutschland, wie etwa in den Jahren 2012 und 2016. So steigen die Chancen zum Aufbau einer lokalen Population. Die Große Moosjungfer wurde sporadisch in fast allen Heidegebieten der Bergischen Heideterrasse mit Moorgewässern nachgewiesen, so zum Beispiel im Naturschutzgebiet Thielenbruch und im Lohmarer Wald. Im Jahr 2016 fand zuletzt ein starker Einflug statt, bei dem die Art auch im Further Moor und wieder in der Ohligser Heide nachgewiesen wurde. Die Große Moosjungfer gilt laut der aktuellen Roten Liste der gefährdeten Libellenarten in Nordrhein-Westfalen als "vom Aussterben bedroht".