Der Stierkäfer (Typhaeus typhoeus) ist eine unter Naturschutz stehende Art der Mistkäfer. Männliche Tiere sind anhand von drei hornartigen Auswüchsen am Halsschild leicht von verwandten Arten zu unterscheiden. Stierkäfer sind spezialisiert auf Flugsandböden als Lebensraum, und hier auf den Kot von Pflanzenfressern wie Kaninchen oder Hirschen als Nahrung. Deswegen profitieren sie in Heidegebieten stark von Beweidungsmaßnahmen mit Schafen oder Ziegen. Die Käfer ernähren sich jedoch nicht nur von dem Kot, sie benötigen diesen auch zur Fortpflanzung. Die Weibchen graben bis zu eineinhalb Meter tiefe Gänge, von denen mehrere Brutkammern abzweigen. In diese Brutkammern tragen sie den Kot ein, formen ihn dort zu Kotpillen und legen ihre Eier ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven ernähren sich von dem Kot, verpuppen sich und nach etwa einem Jahr krabbeln die fertigen Käfer aus dem Dünensand hervor. Solange der Boden nicht gefroren oder von Schnee bedeckt ist können Stierkäfer das ganze Jahr über aktiv sein.
Der Stierkäfer kommt auf der Bergischen Heideterrasse beispielsweise in der Wahner Heide, dem Königsforst und der Hildener Heide vor.