Die Stärken des Silbergrases (Corynephorus canescens) liegen im Verborgenen. Über der Erde sind nur seine maximal 30 Zentimeter hohen, graugrünen Borsten sichtbar, was ihm im Englischen den Namen "Grau-Haar-Gras"" eingebracht hat. Mit mehr als 50 Zentimeter langen Wurzeln dringt das Dünengras jedoch tief in den Sand ein und ist so an die speziellen Standortbedingungen mit geringer Wasserverfügbarkeit in den trockenen Sommermonaten angepasst. Bei einer Übersandung ist es außerdem in der Lage eine neue Etage zu bilden und aus dem Sand wieder heraus zu wachsen.
Durch das umfangreiche Wurzelwerk befestigt diese sogenannte Pionierart als einer der ersten Besiedler offene Sandflächen und schafft die Voraussetzungen für andere Pflanzen, die auf einem unsicheren Untergrund nicht wachsen können. Das Silbergras verträgt jedoch keine starke Konkurrenz durch andere Pflanzen und weicht auf neue offene Sandflächen aus. Dies ist im Binnenland ein Problem wo es nicht viele offene Binnendünen oder Sandgruben gibt. Daher ist das Silbergras selten geworden und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Nordrhein-Westfalen. Zu finden ist es auf der Bergischen Heideterrasse beispielsweise in der Wahner Heide und der Dellbrücker Heide.