Zu den Ameisenjungfern (Myrmeleontidae) zählen nachtaktive, unauffällig gefärbte Insekten, die äuerlich etwas an Kleinlibellen erinnern. Die häufigsten Arten sind die Gemeine Ameisenjungfer (Myrmeleon formicarius) und die Geflecktflüglige Ameisenjungfer (Euroleon nostras).
Die meisten Besucher der Heidelandschaften werden die erwachsenen Tiere nicht zu Gesicht bekommen, dennoch sind hier Ameisenjungfern verbreitet. Insbesondere an geschützten Stellen findet man im Sand kleine Trichter, die von den Larven der Ameisenjungfern, den Ameisenlöwen, gegraben wurden. Diese lauern, eingegraben am Grund des Sandtrichters, und warten darauf, dass kleine Insekten und Asseln, insbesondere aber Ameisen, in den Trichter gelangen. Der lockere Sand lässt die Beutetiere an den Grund des Trichters rutschen, zur Not wirft der Ameisenlöwe gezielt Sand auf das Opfer und beschleunigt so den Fang. Über die Kiefer initiiert der Ameisenlöwe dann ein Gift in seine Beute und saugt sie aus.
Nach ein bis zwei Jahren verpuppt sich der Ameisenlöwe im Sand und spinnt dazu einen Kokon. Einige Wochen später oder im nächsten Frühjahr schlüpft die Imago, das erwachsene Insekt, das sich hauptsächlich räuberisch von anderen kleinen Insekten ernährt.