Neben den klimatischen Verhältnissen sind vor allem die Böden eines Landschaftsraumes dafür verantwortlich, welche Pflanzen und Tierarten dort beheimatet sind.
Auf der Bergischen Heideterrasse sind in die Bodenbildung überwiegend die locker aufliegende Deckschichtmaterialien und weniger die Verwitterungsprodukte des anstehenden verfestigten Gesteins eingegangen. Diese aufliegenden Sande und Kiese haben, als nährstoffarme Ausgangsmaterialien der Bodenbildung, vor allem tiefgründige, nährstoffarme Böden entstehen lassen.
Die wichtigsten bei der Verwitterung und Bodenentwicklung freigesetzten Nährstoffe sind Kalzium, Magnesium und Kalium, die als Ionen im Boden an Tonminerale und Humus gebunden sind. Bei nährstoffarmen Böden herrscht ein Mangel an diesen Ionen, der sich in einem pH-Wert niedriger als 7 ausdrückt. Der Boden wird dann als "sauer" bezeichnet, was für die Böden der Bergischen Heideterrasse überwiegend zutrifft.
Die geschilderten ungünstigen bodenchemischen Eigenschaften hemmen auch die biologische Aktivität. Die Zahl der Bodenlebewesen ist so verringert, dass sie die anfallenden Blätter und Nadeln der Bäume und sonstige Pflanzenreste nicht mehr vollständig zersetzen können. Das ist an der dunkelgrauen bis schwarzen Humusauflage zu erkennen, die auf der Bodenoberfläche aufliegt. Bei sehr sauren und nährstoffarmen Böden binden Humussäuren die vorhandenen Eisen-, Mangan- und Aluminiumoxide. Diese Verbindungen werden dann mit dem Niederschlagswasser aus dem Oberboden ausgewaschen und im Unterboden wieder angereichert. Mit dem Auswaschen der den Boden braun färbenden Eisenoxide wird der Oberboden gebleicht. Diesen Vorgang nennt man "Podsolierung". Die Böden der Bergischen Heideterrasse sind überwiegend podsolige bis stark podsolige Böden und natürliche Standorte stark bodensaurer Pflanzengesellschaften. An Stellen, an denen diese Böden über Tonlinsen lagern, sind sie grundwasserfeuchter und begünstigen das Wachstum feuchter Zwergstrauchheiden, Pfeifengrasbestände, Birkenbrücher und Heidemoore.
Die Kiese und Sande der reinen Mittelterrassenböden sind etwas lehmhaltiger als die Magerstandorte der Sanddecken. Durch Verwitterung und Tonmineralneubildung sowie Versauerung bildeten sich hier sogenannte podsolierte Braunerdeböden. Diese werden von Eichen-, Buchen- und Birkenwald besiedelt. Zum Rand des Bergischen Landes hin werden die Böden zunehmend lehmhaltiger. Besonders im Südteil des Heidestreifens am Gebirgsrand anstehende Tone bedingen einen ziemlich hohen aber unregelmäßigen Grundwasserstand und führen vielfach zu Böden mit hoher Staunässe. Wo Sande und anderes Lockermaterial durch den Wind zu Dünen aufgeweht wurden, konnten sich bis unter den Grundwasserspiegel eingetiefte Dünentäler bilden und es entstanden Tümpel und Teiche.
Im Königsforst können Sie auf dem Bodenlehrpfad des Geologischen Dienstes NRW mehr über die Böden der Bergischen Heideterrasse herausfinden. Auf der Internetseite des Geologischen Dienstes steht der Flyer zum Bodenlehrpfad zum Download zur Verfügung.
Hier werden Sie zudem in kurzer Zeit weitere Informationen zu den Böden der Bergischen Heideterrasse finden.
Die Inhalte dieser Seite sind überwiegend dem Heft 21 der Reihe Rheinische Landschaften, Die Heideterrasse am Rande des Bergischen Landes sowie der Broschüre Bodenlehrpfade in NRW – Königsforst des Geologischen Dienstes NRW entnommen.